1000 Menschen demonstrieren in Saarlouis gegen Rechtsextremismus

In Saarlouis sind über 1000 Menschen dem Aufruf der politischen Jugendorganisationen gefolgt. Gemeinsam mit der Grünen Jugend, den Jungen Liberalen und der Jungen Union haben wir zu einer Demonstration in unserer Heimat aufgerufen.

Für Freiheit, Demokratie und Vielfalt haben wir ein überparteiliches Bündnis geschmiedet, denn für diese Werte müssen wir alle zusammenstehen. Die AFD bedroht unsere Werte. Die Enthüllungen durch die Correctiv Recherche haben dies erneut unterstrichen. Dem stellen wir uns entschieden entgegen und die demokratische Mitte in Saarlouis steht mit uns.

Wir stehen als Jusos für Gleichheit, Freiheit und Demokratie. Für diese Werte werden wir uns immer einsetzen und auch in Zukunft demonstrieren.

Nie wieder ist jetzt!

Unsere Demokratie wird bedroht. Rechtsextreme sind überall in Deutschland auf dem Vormarsch, sitzen in unseren Parlamenten und planen, wie sie Freiheit und Demokratie zerstören können.

In der Nähe von Potsdam hat eine Gruppe eben jener Rechtsextremen im November 2023 geplant, wie man Millionen Deutscher, die nicht in das Bild der AFD passen aus Deutschland deportieren kann. Die AFD will unsere Freunde und unsere Familie deportieren, weil sie nicht so aussehen, wie die AFD das gerne hätte.

Das ist nur die letzte Spitze immer neuer rechter Schreckensmomente. Das zeigt, dass wir als Demokratinnen und Demokraten nicht ruhig bleiben dürfen!

Deshalb hat ein breites Bündnis politischer Jugendorganisationen am Sonntag den 14. Januar eine Demonstration organisiert, bei der über 5000 Menschen ein Zeichen gegen rechten Hass und Hetzte gesetzt haben.

Für uns Jusos bleibt der Kampf gegen Faschismus Kern unserer Arbeit. Und gerade jetzt werden wir nicht ruhig sein, denn wir sind mehr und nie wieder ist jetzt!

Jusos Kreisverband Saarlouis fordert Saarlouis auf, den Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim 1991, bei dem Samuel Kofi Yeboah umkam, endlich als rassistisch zu bezeichnen!

Vor über 30 Jahren wurde der aus Ghana stammende Asylbewerber Samuel Yeboah in Saarlouis bei einem rassistischen und rechtsextremen Brandanschlag ermordet.

„Die Tatsache, dass Samuel Yeboah vor 32 Jahren ermordet wurde und die Schuldigen noch immer nicht verurteilt sind, ist eine Schande für unseren Rechtstaat. Die Gründe für dieses behördliche Versagen gehören konsequent und schonungslos aufgearbeitet“, so Maurice Müller, Kreisvorsitzender der Jusos Saarlouis.

Letzte Woche war Peter S., Angeklagter im Prozess in Koblenz, nun geständig und hat den bekannten Neonazi Heiko S. belastet.

„Spätestens jetzt bestehen absolut keine Zweifel mehr daran, dass die Tat durch die rechtsextreme Szene in Saarlouis begangen wurde. Nachdem Verbände und Vereine und zuletzt auch das Justizministerium den Brandanschlag deutlich als rassistisch bezeichnet haben, ist nun auch die Stadt endlich in der Pflicht, Rassismus klar zu benennen. Nur dann kann eine Aufarbeitung ehrlich und konsequent erfolgen. Wie konnte ein rechtsextremes Netzwerk in Saarlouis ungehindert existieren? Diese Fragemüssen Stadt, Landkreis und Land endlich beantworten“, fordert Julie Borgeest, Kreisvorsitzende der Jusos Saarlouis.

Wir Jusos im Kreis Saarlouis hoffen, dass das Gericht nun endlich alle an diesem Mord beteiligten Personen identifizieren kann und ein gerechtes Urteil sprechen wird.

Neben angebrachten juristischen Konsequenzen für die Beteiligten muss auch politische Aufklärung folgen.

Wir Jusos sehen den Fall Yeboah auch als Mahnung an, wie gefährlich rechte und rechtsextreme Strukturen auch im Saarland sind. Wir werden uns daher immer gegen
solche einsetzen.